Liebe Gemeinde,
als
unser früherer Pfarrer Dr. Johannes Pinsk vor 50 Jahren bei der Trauung
des Brautpaares Schwarz-Schilling während der heiligen Messe starb,
hatte er für die Ansprache aus der Heiligen Schrift die Stelle aus dem
Römcrbrief 14. 7-9 gewählt: "Keiner von uns lebt sich selber, und
keiner stirbt sich selber: Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben
wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir
gehören dem Herrn. Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden,
um Herr zu sein über Tote und Lebende".
Ob
in seinem Buch "Schritte zur Mitte" oder in seinem Buch "Herrcnjahr"
oder in seinen liturgischen Schriften, die Mitte für das theologische
und pricsterliche Schaffen war für Johannes Pinsk das österliche
Geheimnis von Tod und Auferstehung des Herrn. Viel schöner als der
ungeklärte Name "Ostern" ist für ihn das Wort "Pascha", wie Ostern in
den romanischen Sprachen heißt. "Pascha" - "Übergang" ist das große
Thema des Heilsplans Gottes. Der Übergang vom Kreuz durch den Tod in
die Herrlichkeit zur Rechten des Vaters, vom Karfreitag zur Osternacht
ist das "Pascha", wie es größer und triumphaler nicht gedacht werden
kann. Sterben und Auferstehen sind zwei Seiten ein und desselben
Geschehens, darum leuchtet in der Liturgie des Karfreitags die
Herrlichkeit der Auferstehung auf und im Jubel der Osternacht wird der
Tod des Herrn nicht verschwiegen. Wie ein Vermächtnis von Johannes
Pinsk lauten die zweite und dritte Strophe des Liedes "Fest soll mein
Taufbund immer stehen",
GL 872:
O
Seligkeit, getauft zu sein: in Christus eingesenket! Am Leben der
Dreieinigkeit ward Anteil mit geschenket. Ich bin nun Kirche, Christi
Glied, - ein Wunder ist's, wie es geschieht. Ich bete an und glaube.
An
Jesu Christi Priestertum hab ich nun teil in Gnaden. Zum Opferdienst,
zum Gotteslob hat er mich eingeladen. Ich bin gesalbt zum heil'gen
Streit, bin Christi Königreich geweiht; ihm will ich leben, sterben.
Zum Gedenkgottesdienst am 50. Todestag, am 21.
Mai um 19 Uhr, lade ich die Gemeinde herzlich
ein. Den Gottesdienst hält unser Weihbischof, die
Predigt Domkapitular Knauft.
Gott befohlen und eine gute Zeit!
Ihr Pfarrer Michael Schlede
|