Der Heilige des Monats:

Die Heiligen des Monats:

Hl. Pankratius (12. Mai), Hl. Servatius (13. Mai),

Hl. Bonifatius (14. Mai), Hl. Sophia (15. Mai)

"Die Eisheiligen"

Den Eisheiligen ist neben ihrer besonderen Stellung im Monat Mai noch etwas gemeinsam: Historisch gesicherte Erkenntnisse über ihr Leben sind kaum vorhanden, ihre Bedeutung wird von Legenden geschaffen und getragen, ihre Verehrung als Märtyrer hat sich im Mittelalter stark entwickelt.

Hl. Pankratius:

Er wurde um 200 in Phrygien (Kleinasien) geboren, angeblich nahm sein Onkel den früh verwaisten Knaben mit nach Rom, wo ihn das grausige Schauspiel der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian nicht vom Glauben abhielt. Da er das Leid der Verfolgten unerschrocken zu lindern suchte, geriet er selbst in Gefangenschaft, widerstand allen Abwerbungsversuchen des Kaisers, der darauf wutentbrannt den Vierzehnjährigen (!) am 12. Mai 304 enthaupten ließ. Der Leichnam wurde den Hunden zum Fraß vorgeworfen, von einer Christin aber heimlich in die Katakomben gebracht, über denen Papst Symmachus im Jahr 500 eine Kirche errichten ließ. Die Katakomben von "San Pancrazio" sind heute noch in Rom zu besichtigen.

Der Heilige wird immer als Jugendlicher dargestellt, mitunter mit einem Schwert in der Hand. In Deutschland ist er der Patron der Ritter und der Erstkommunikanten, in Frankreich der Kinder. Er wird zum Schutz der jungen Pflanzen und Blüten, zur Hilfe gegen Kopfschmerzen, Krämpfe und Meineide angerufen.

Hl. Servatius:

Zu Beginn des 4. Jahrhunderts wahrscheinlich in Armenien geboren, wird er um 340 zum Bischof von Tongern (Belgien) ernannt, profiliert sich als harter Kämpfer gegen den Irrglauben des Arianismus und stirbt am 13. Mai in Maastricht, angeblich mit Holzschuhen erschlagen. Dort entwickelt sich im Mittelalter eine bedeutende Wallfahrtsstätte. Die Kirche "Sint Servaas" wird 1039 geweiht und ist die älteste in den Niederlanden. Sie beherbergt in einem kunsthistorisch bedeutenden Goldschrein aus dem 12. Jhdt. die Gebeine des Heiligen, zu dessen Ehren in jüngster Zeit wieder die Heiligtumsfahrt alle sieben Jahre eingerichtet wurde. Die Reliquien und Kultgegenstände des Heiligen werden dabei in einer feierlichen Prozession durch die Stadt getragen. In Deutschland ist ihm die bekannte Stiftskirche in Quedlinburg geweiht.

Servatius trägt in Darstellungen bischöflichen Ornat, bisweilen auch einen Stab, mit dem er einen Drachen (Arianismus) vertreibt. Seine Hilfe wird gegen Rheumatismus,

Fieber, Frostschäden, Mäuse- und Rattenplagen in Anspruch genommen.

Hl. Bonifatius von Tarsus:

Er wurde vermutlich im 3. Jahrhundert in Rom geboren, starb um 306 in Tarsus (Kleinasien). Die Legende besagt, dass er im Auftrag einer reichen Römerin Reliquien suchen sollte. Beeindruckt von der Standhaftigkeit von gefolterten und hingerichteten Christen, nahm er den Glauben an und wurde aufgrund seines öffentlichen Bekenntnisses selbst zum Märtyrer. Sein Leichnam soll zurück zu seiner Auftraggeberin nach Rom gebracht worden sein.

Seine Abbildungen zeigen meist sein Martyrium: den Tod in siedendem Pech. Die Verehrung des Heiligen ist seit dem frühen Mittelalter bezeugt. Der große Bonifatius, Apostel der Deutschen (gest. 754), benannte sich nach ihm, da er am Tage nach dem Fest des Heiligen als Missionar ausgesandt wurde.

 

Hl Sophia:

Mehr ist kaum zu sagen: Eine junge Römerin, erlitt 305 den Märtyrertod, wie Pankratius während es Höhepunktes der Verfolgung unter Diokletian, vermutlich mit dem Schwert hingerichtet. Sie ruht unter dem Hochaltar der Kirche San Martino ai Monti in Rom. Sie ist die Patronin gegen späte Fröste und für das Wachstum der Saaten.

Die Gedenktage der vier Eisheiligen markieren einen wichtigen Einschnitt in dem uralten Lebensrhythmus der bäuerlichen Welt. In diesen Tagen war (ist!) ein verspäteter polarer Kälteeinbruch mit schädlichem Frost durchaus nicht ungewöhnlich. Erst wenn die "Kalte Sophie" vorüber war, erschien den Gärtnern und Bauern der Zeitpunkt des Pflanzens gekommen. Auch die Patronate der Heiligen sind auf diese Bedeutung hin abgestimmt.

J. Schweier

 

  

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