Skireise, Gemeindefasching, Fastenzeit, Steine, Vierlinge

iebe Gemeinde,

die diesmal noch ausreichend langen Winterferien bescherten uns das Glück, wie in vielen Vorjahren auch, mit einer Gruppe Jugendlicher nach Krimml zum Skilaufen zu fahren. Ich beginne diesmal diese Zeilen damit, weil ich wiederum ausgesprochen dankbar sein kann. Die VW-Busse fuhren Markus Zwolenski, Philipp Müller und Kathrin Gottschalk so sicher und überlegen, dass in keinem Moment Sorge aufkommen musste. Zwar waren auf der Hinfahrt die Straßenverhältnisse übel, aber mit großer Ruhe haben sie alles gemeistert. Markus und Kathrin waren auch die Reiseleiter am Ort und haben mit großer Umsicht und Einfallsreichtum für das Wohl der ganzen Gruppe wie auch für Abwechslung in der Gestaltung der Tage gesorgt. Die gesamte Gruppe bot ein harmonisches Bild und hat sehr gut füreinander gehandelt. Ich bin allen von ganzem Herzen dankbar. Dankbar bin ich auch dafür, dass wir uns ohne Unfälle an diesen Tagen freuen konnten. Denn selbstverständlich ist das gewiss nicht. So bin ich überzeugt, dass Gottes schützende Hand auch bei diesem Unternehmen wieder über uns war. Eigentlich wollte ich diese Zeilen gar nicht schreiben, denn sie bringen mich ja in die Gefahr, dass ich beim nächsten Mal wegen Entbehrlichkeit nicht mehr mitgenommen werde. Aber wahrscheinlich lesen die Genannten diesen Artikel gar nicht, und so ist die Gefahr noch einmal abgewendet.

Wenn dieses Heftchen ausliegt, hat die Fastenzeit gerade begonnen. Das heißt auch, dass die Faschingsfeier unserer Gemeinde noch nicht lange her ist. Darum möchte ich ebenfalls allen aus ganzem Herzen danken, die sich um die Vorbereitung und Gestaltung dieses langen Abends gemüht haben. Es war ein sehr fröhlicher Abend und es scheint, dass alle, die hier in der Aula der St. Hildegard-Schule gefeiert haben, ihre große Freude hatten.

In diesem Heft finden Sie einen Fastenkalender der Gemeinde, der uns helfen kann, diese Zeit auf unserem Weg auf das Osterfest hin zu nutzen. Es haben sich viele Gläubige aus unserer Gemeinde zur Gestaltung dieser Zeit eingebracht, allen voran unser "Eine-Welt-Kreis".

Sie werden sich vielleicht wundern, wenn Sie am ersten oder auch noch zweiten Fastensonntag in den Kircheingängen einen Korb mit Steinen sehen. Dies soll uns zu einer Symbolhandlung verleiten, wobei wir freilich wissen, dass Symbole nur Hilfsmittel sind, die uns zum Eigentlichen hin helfen können. Diese Steine können - bewusst auf langem Weg - durch die Kirche an einen vorbereiteten Platz hinten im Herz-Jesu-Schiff getragen und dort abgelegt werden. Es ist der Platz, an dem in den Kartagen wieder das Hl. Grab errichtet wird. Ein kleiner Steinberg wird sich dort um das Kreuz bilden. Im Kindergottesdienst am Karfreitagvormittag wird dieser Steinhaufen dann begrünt. Ostern ist dann nahe. Die Steine selbst sollen uns daran erinnern, dass wir ermuntert sind, alle unsere Sorgen auf Christus zu werfen, er trägt sie für uns und nimmt uns diese Last ab.

Die Steine können ebenso ein Zeichen sein, dass wir jene Steine wegräumen, die wir manchmal unseren Mitmenschen in den Weg legen als Stolpersteine, oder auch jene wegräumen, die uns in den Weg gelegt sind.

Sie können die Last sein, die uns vom Herzen fällt, weil wir geführt vom Geist Gottes auf gutem und sicheren Grund stehen. Es lassen sich gewiss noch viele Bilder oder Vorstellungen einbringen, und wir werden vom symbolhaften Handeln zu guter Wirklichkeit geführt. Wie bitter notwendig das ist, wird manchmal schmerzhaft deutlich. Seit vielen Monaten tragen viele Gläubige aus der Gemeinde die Sorgen einer Familie mit, die durch Vierlinge natürlich vor eine besondere Herausforderung gestellt ist, die sie auch meistert. Dennoch tut es sehr gut, wenn Hilfe und Entlastung geboten werden, ein ausgezeichnetes Verhalten vieler, das auch das christliche Standbein "Caritas" (also liebevolle Mitsorge) deutlich macht. Ich gebe nichts auf anonyme Zettel, die feige in den Briefkasten hier oder in der Kirche gelegt werden. Aber gerade am Sonntag, an dem wir im Evangelium hörten: "ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist. Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund." fanden wir einen gekrakelten Zettel in der Kirche: "Wann hört endlich diese Bettelei auf, die kriegen doch genug Kindergeld!" Ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil sein Herz böse ist. Es ist bitter notwendig, dass wir gute, heilsame Wirklichkeit in unserem Alltag und Tun aufscheinen lassen, wir wollen Steine wegräumen.

Mit herzlichem Gruß aus dem Pfarrhaus, Ihr Pfarrer L. Gottschalk.

 

 

  

Diese Inhalte werden nicht mehr aktualisiert und enthalten ggf. veraltete Informationen