Liebe Gemeinde !
n den hinter uns liegenden Tagen der Fastenzeit haben viele aus unserer Gemeinde in besonderen Aktionen oder bei liturgischen Feiern ihr Mittun fruchtbar werden lassen. Dafür danke ich allen aus ganzem Herzen. Dieses Mittun bringt ja nicht nur neues Leben in unsere Gemeinde. Ich bin überzeugt, dass auch das Erleben eines jeden Einzelnen dadurch bedeutsame gläubige Bereicherung erfährt. m 18. März, einem Sonntag, also auch Auferstehungstag, erreichte uns die Nachricht, dass unser ehemaliger Küster Horst Jazdzejewski in Groß-Tuchen in Pommern unerwartet verstorben ist. Nur zwei Tage vorher war er wieder an den Ort gefahren, in dem er viele Jahre seines Lebens war. Am 11. November wäre er siebzig Jahre alt geworden. In Berlin geboren - zu seinen Spielkameraden und Freunden zählte damals der inzwischen schon lange verstorbene gute Pfarrer Bernhard Gora, erlebte er 1944, dass der Krieg furchtbar in die Stadt zurückkehrte, aus der er furchtbar in die Welt hineingetragen wurde. Ausgebombt wurde die Familie nach Pommern evakuiert. 28 Jahre später kehrte er dann in seine Heimatstadt zurück. Als Neunzehnjähriger begann er im Raum der Kirche sein Berufsleben als Küster und Organist der Gemeinde Groß-Tuchen. Zu seinen großen und guten Freunden dort zählte der Pfarrer Dr. Hinz, von dem Horst Jazdzejewski immer wieder und mit Begeisterung berichtete. Die Musik und damit das Orgelspiel waren seine große Freude und innere Bereicherung. Als er dann 1972 wieder in seiner Geburtsstadt Berlin leben konnte, suchte er sofort die Kirche als neuen Lebensraum. Wir haben es unzählige Male erlebt, mit welcher Freude er an der Orgel Gottesdienste begleitete. Wir konnten froh und auch ein bisschen stolz sein, dass an fast jedem Werktag im Gottesdienst die Orgel erklang. Vor fünf Jahren nun ging er in den Ruhestand. Seitdem hat er - glaube ich - noch öfter an den Orgeln vieler Kirchen in Berlin die Gottesdienste begleitet und schön gemacht. Am 28. März nun haben wir ihn zu Grabe geleitet. Er fand diese letzte Ruhestätte auf dem Marienfelder Friedhof. Eine sehr große Zahl von Gläubigen hat hier in der Kirche die Feier von Tod und Auferstehung des Herrn für ihn mitgefeiert, eine ebenso große Zahl nachher um sein Grab gestanden. Auch an diesem Ort werden zukünftig - wie auf vielen Gräbern auf diesem Friedhof - Kerzen brennen und uns ein Zeichen geben, dass das Osterlicht heller ist als die Finsternis einer Karfreitags- und Sterbestunde. Ich wünsche nun allen noch eine fruchtbare Fastenzeit und dann frohe, gesegnete Ostertage, voller Freude, weil Gott sie uns schenkt, mit herzlichem Gruß aus dem Pfarrhaus, Ihr Pfarrer Lutz Gottschalk.
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