Liebe Gemeinde,

wir haben miteinander die Tage vom Letzten Abendmahl über den Tag der Grabesruhe des Herrn bis zum Auferstehungsstag gefeiert. Dieses "Miteinander" gilt auch dann, wenn wir es an verschiedenen Orten taten, denn die Gemeinschaft Kirche lässt uns durch den Geist, der sie bildet, immer Gemeinschaft sein. Wir hören ja auch das ganze Jahr über nicht auf, das Gedächtnis des Herrenmahles, das in der Auferstehung gipfelt, zu feiern. So ist es immer ein freudemachendes Ereignis, in den Gottesdiensten so viele Gläubige zu sehen, die ja dadurch bekunden, welchen Stellenwert das Heilshandeln Christi in ihrem Leben hat. Nach der Osternacht hat sich noch eine große Anzahl in der Aula der St. Hildegard-Schule getroffen, um die Osterfreude auch über den Gottesdienst hinaus weiter zu erleben. Sehr erfreulich war, dass sich viele vorher eingefunden hatten, um beim Aufbau zu helfen und dann am Ostermontag auch wieder Ordnung zu schaffen. Ihnen sei ganz herzlich Dank gesagt.

Am Pfingstfest des vorigen Jahres startete das Unternehmen "Nacht der offenen Kirchen", sicher eine Inspiration durch die lange Nacht der Museen. Wir hatten uns an diesem Unternehmen auch beteiligt. Es war ein guter Erfolg geworden. Auch in diesem Jahr soll versucht werden, Kirchenräume zu öffnen, um vielen Menschen ungeachtet der Motivation den Raum Kirche zugänglich zu machen. Auch wir werden unsere Kirche wieder offenhalten und einige Angebote aufzeigen. Ich werde demnächst - bitte achten Sie dann auf die Vermeldungen bzw. die Aushänge - zu einem Treffen einladen, zu dem alle herzlich gebeten sind, die ihre Schaffenskraft oder gute Ideen einbringen möchten.

Der Monat Mai ist traditionell die Zeit eines besonderen Ausdrucks von Frömmigkeit, die Zeit der Maiandachten. Diese Art der Marienverehrung hat gewiss zu tun mit dieser Jahreszeit, die in unseren Breiten das Aufblühen in der Natur vor unser aller Augen stellt, auch Antwort auf die Sehnsucht nach neuem Leben, Wärme, Licht (in diesem Jahr vielleicht stärker als sonst, da wir ja nur knapp einem eingeschneiten Osterfest entkommen sind). Gerade weil die Marienverehrung bisweilen bis zum Aberglauben hin missbraucht wird, können wir hier mit guter christlicher Absicht die Mutter Gottes ehren, denn ihr Handeln in ihrem Teil der Heilsgeschichte ist uns Beispiel und Vorbild.

Vierzig Kinder feiern am 6. Ostersonntag das Fest ihrer Erstkommunion. Wir wollen diesen Kindern, ihren Eltern, Paten, Geschwistern wünschen, dass Christus, der in diesem Sakrament uns zur Speise wird, Herzen erreicht, die sich ihm nicht schnell wieder verschließen, dass er Menschen heiligt, die in der Erkenntnis wachsen, dass Heil lebensnotwendig ist, also die Not in manchem Leben wendet.

Frau Geese, Frau Maier und Frau Schweier haben im Verlauf des letzten Jahres die Kinder auf dieses Hineinwachsen in das Leben der Kirche vorbereitet. Ihnen sei auch hier für ihren Einsatz, für ihre Ideen und für ihre Liebe zu den Kindern ganz herzlich gedankt.

Anfang April lud der Pfarrgemeinderat ein zur "Pfarrversammlung". Vieles von der Arbeit, manchmal auch vom Mühen, des Pfarrgemeinderates bleibt für die Erfahrung in der Gemeinde im Verborgenen. Nicht weil es versteckt wird, es ist ja vielmehr unser aller Erfahrung, dass Dinge, Vorhaben, Taten, die "funktionieren", kaum wahrgenommen werden. Auffällig wird es erst, wenn irgendwo eine Panne passiert oder eine Planung fehl läuft. So ist es eigentlich ja ein gutes Zeichen, dass viel vom Bemühen des Pfarrgemeinderates unauffällig ist. Dennoch gehört zur Lebendigkeit einer Gemeinde, dass sie ihren Pfarrgemeinderat auch mitträgt. So haben sich die Mitglieder unseres PGR gut auf diese Stunde vorbereitet. Mir scheint, sie hatten auch Gutes zu bieten.

Freilich setzen sich solche Versammlungen immer auch der Gefahr aus, dass manche dort Bühne und Publikum suchen zur Selbstdarstellung. Es gibt nun einmal Leute, die zu allem und jedem etwas zu sagen haben, gleichgültig, ob es um den Eiweißverbrauch der Maikäfer im Rückenflug bei Neumond oder über die Entwicklung des Liebeslebens zwischen Atombombe und Blaubeere geht. Nun gut, damit kann man leben; und wenn man einen guten Tag hat, kann man sogar darüber lächeln. Peinlich und ärgerlich aber ist es, wenn in einer solchen Versammlung eine Katechetin zu einem Thema angegriffen wird, das gar nicht ihres ist. Religiöse Erziehung und religiöses Begleiten der Kinder ist in erster Pflicht Aufgabe des Elternhauses, Schule und Kirche begleiten, stärken und stützen. Unfein fand ich an diesem Angriff auch, dass er eine Katechetin traf, die mit viel Fleiß und ausgezeichneten Ideen im Leben unserer Gemeinde mitgestaltet, freilich ohne es dauernd als Werbeschild vor sich her zu tragen.

Unser Pfarrbüro wird - das finde ich ausgezeichnet - häufig aufgesucht. Alle Besucher kennen daher auch die Liebenswürdigkeit und Freundlichkeit, mit der Frau Zwolenski und Frau Piel allen begegnen. Auch die Hilfsbereitschaft unseres Küsters, Herrn Scheja, und sein auffallendes handwerkliches Geschick ist schon vielen zur wirklichen Hilfe geworden. Mit einem herzlichen Dankeschön dafür will ich diese Zeilen beenden.

Mit herzlichem Gruß aus dem Pfarrhaus, Ihr Pfarrer Lutz Gottschalk.

 

 

  

Diese Inhalte werden nicht mehr aktualisiert und enthalten ggf. veraltete Informationen