Liebe Frauchen, liebe Herrchen ! Da man mit dem Wörtchen "ich" einen Text nicht anfangen soll, schiebe ich diesen Satz voraus. Also, ich kann Meteorologen nicht ausstehen. Denn diese Leute machen doch unser Wetter. Um Ostern herum waren da wohl nur Lehrlinge am Werk, die es noch nicht richtig konnten. Sie haben ja abscheuliches Wetter produziert. Ich wollte schon im Fernsehen oder im Radio zu anderen Sendern wechseln, die Meteorologen haben, die besseres Wetter machen. Aber ich habe keinen gefunden. Mich ärgert dabei hauptsächlich, dass es kein Ostereiersuchen im Kindergarten gab. Denn dort wäre ich heftig fündig geworden. So aber fand durch die Schuld der Meteorologen die Ostereiersuche in der Kirche statt. Und da ich dort jeden Schlupfwinkel kenne, wurde ich von dieser Aktion ausgeschlossen mit dem faden Hinweis, den man bisweilen bei Preis-ausschreiben in den Zeitschriften findet: "Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen!" - so sagte es jedenfalls mein Herrchen, aber da hätte er ja auch von der Suche ausgeschlossen werden müssen! In den wachsenden Trübsinn kam aber als Lichtblick wieder ein Liebesbrief aus Amerika. Endlich ! Denn auf Liebesbriefe wartet man ja wie Hunde auf ein Würstchen. Ich hatte schon befürchtet, dass mein neuer elektronischer Schwarm mir untreu geworden ist, weil ich sie noch nicht besucht habe. Ich hatte es ja vor, aber irgendwie dann doch noch nicht geschafft. Eine qualitativ bessere Wegbeschreibung als beim vorigen Mal hat mir mein Herrchen inzwischen gegeben: über den Teltowkanal, dann über den Atlantik, wenn ich in Honolulu angekommen bin, soll ich wieder umkehren, weil ich dann zu weit gegangen bin. Ich habe mich über den Liebesbrief aus Amerika riesig gefreut, zeigt er doch, dass wir durchaus gemeinsame Interessen haben, die ausbaufähig sind:
Mit fröhlichem Gebell aus alten Klostermauern, Ihr Klostermixdackel Moses.
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