Kinderreise, Caritas-Herbstsammlung Ausflüge im Sept., Kita

iebe Gemeinde,

dieser Katastrophensommer hat vielen Menschen große Not und Verzweiflung gebracht. Erschütternde, angstmachende Bilder transportierte das Fernsehen in viele Wohnungen. Diese große Not hat aber auch offenbart, wie kostbar, mitfühlend und sozial sehr viele - wenn nicht die meisten - Menschen in diesem Land handeln und denken. Die Hilfsbereitschaft, eigener schwerer körperlicher Einsatz und die Hilfe durch Spenden, zeichnet die Menschen aus. Das Teilen, Abgeben, Helfen ist zu einem hohen moralischen Merkmal geworden. Es scheint, als kommen die vielen guten Menschen dieses Landes und viele Politiker, denen ja ein hohes Gut anvertraut wurde, von verschiedenen Milchstraßen. Auf der einen Seite das hohe Sozialverhalten sehr vieler Menschen, die für das Gemeinwohl große Opfer bringen, auf der anderen Seite viele Politiker, die in ihrer Sorge für das Eigenwohl das Gemeinwohl aus den Augen verloren haben. So wird aus diesem schönen Land mit großartigen Menschen eine Bananenrepublik. Nun gibt es hier wieder eine Wahl. Der Bürger, für einige kurze Augenblicke der eigentliche Souverän, hat die Wahl zwischen Pest und Cholera. Die Wahlwerbung und die scheußlichen Papptafeln, die die Stadt verschandeln, offenbaren, daß der Wähler vor der Wahl als politisches Stimmvieh betrachtet wird, bei dem Politiker sich anbiedern, nach der Wahl als politisches Schlachtvieh von arroganten Politikern ausgeplündert werden kann. Mit dem Abgeben meiner Stimme trage ich ja auch dazu bei, daß diese Stimme wieder mißbraucht und benutzt wird, Leute in Positionen zu heben, deren politische Sorge sich auf die Sorge für das Eigenwohl beschränkt. Was kann ich letztlich tun, um mich mit meiner Stimme hier nicht mitschuldig zu machen? Hier eine Antwort zu erhalten, eine Antwort, nicht irgendwelche Lügensprüche, das wäre mein Anliegen und damit wäre mir geholfen.

Eine Anzahl von Kindern haben unter guter, umsichtiger und einfallsreicher Betreuung vierzehn Tage gemeinsame Ferien in Oldenburg in Holstein genießen können. Den Betreuern dieser Fahrt (Cosima und Raphael Kießling, Victoria Barczyk, Saskia Schlief, Silke Deparade und Claudia Boldt) danke ich für ihren Einsatz von ganzem Herzen. Die Kinder hatten ihren Spaß und gute Erholung, wenn ihnen auch bisweilen das Wetter einen Streich spielte. Beim Abholen es Gepäcks hier vor der Kirche am Ende der Fahrt hat es mir sehr gut gefallen, daß Eltern wie Kinder sich bei den Betreuern bedankt haben (das ich dies überhaupt erwähne, läßt den Schluß zu, daß wir es schon anders erlebt haben), nur eine Familie nicht. Aber das ist dann eine zu vernachlässigende Größe.

Der September bringt uns einige Gemeindeausflüge. Von einer 3-Tagesfahrt ins Erzgebirge erhoffe ich mir, daß wir die Herbstfärbung der Wälder als besondere Augenweide genießen dürfen. Dieses Gebirge bietet so viel Schönheiten, daß es immer wieder eine Freude ist (ich komme mir schon vor wie ein Tourismusmanager des Erzgebirgsvereins). Ein Teil unserer Kolpingsfamilie fährt nach Hopfgarten im Brixental auf einen Bauernhof, auf dem vor vielen Jahren Kinder unserer Gemeinde, die inzwischen alle schon Erwachsene sind, Sommerferien genossen.

Wer einmal durch die Tennstedter Straße ging oder selbst mit unserem Kindergarten zu tun hat, dem ist gewiß die Baustelle aufgefallen. Am Donnerstag, 26. September, soll nun endlich die "Wiederein-weihungsfeier" der Kita vonstatten gehen. Gleichzeitig feiert der Kindergarten dann sein fünfundzwanzigjähriges Bestehen. Die außerordentlich bedeutsame Hilfe des Caritasverbandes, die guten Ideen der Architektin, die Anstrengungen der Bauarbeiter und Helfer, der Einsatz der Erzieherinnen in der Kita, die trotz Baumaßnahmen den laufenden Betrieb aufrechterhielten, dies alles bedeutet Grund zu großer Freude und Dankbarkeit.

Im September bittet der Caritas-Verband in der traditionellen Caritas-Herbstsammlung wieder um unsere Hilfe. "Caritas" ist ein Standbein der Kirche. Im helfenden Ernstnehmen des Menschen, der aus eigener Kraft sich aus einer wie auch immer gearteten Misere nicht mehr befreien kann, machen wir hier durch unsere Hilfe deutlich, was wir selbst erfahren: Gott hat sich unser angenommen, weil wir aus eigener Kraft uns nicht aufschwingen können. Genau diese Erfahrung - dann aus Dankbarkeit - können wir anderen zuteil werden lassen.

Mit herzlichem Gruß aus dem Pfarrhaus, Ihr Pfarrer Lutz Gottschalk.

 

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