Liebe Gemeinde, die vor uns liegenden Wochen sind nicht nur bei Kindern eine besonders erwartungsvolle Zeit. Auch viele Erwachsene, und Christen ohnehin, gestalten diese Wochen als Vorbereitung für ein besonderes Ereignis. Dennoch sei vorher noch ein kurzer, dankbarer Rückblick erlaubt. Den Helfern bei der "Gänsebackaktion" für den Martinstag herzlichen Dank. Ich hoffe, daß viele Kinder ihren Spaß an diesem Vormittag hatten. Ebenso herzlichen Dank allen, sei es hier in der Gemeinde z. B. den Ministranten, sei es den Erzieherinnen im Kindergarten und Herrn Köhler, die den Martinstag und den Laternenumzug fürsorglich begleitet und ausgestaltet haben. Ein weiteres schönes Ereignis bot unser Missionsbasar am Samstag vor Christkönig. Sehr viel Arbeit gibt es dafür zu erledigen, am Tag selbst, aber auch in langer Vorbereitung der Verkaufsgegenstände, die sich ja über das ganze Jahr hinzieht. Brutto erbrachte der Basar 3.000 Euro, ähnlich wie in allen Jahren zuvor. Ich bin immer wieder erstaunt, daß bei den geringen Preisen so viel Geld zusammenkommt. Freilich bin ich bisweilen auch erstaunt, daß manche den Sinn dieser Veranstaltung nicht begreifen: es geht hier um Spenden für missionarische Aufgaben, es geht nicht um "Schnäppchenjagd". Im Pfarrhaus riecht es noch überall nach Eisbein. Für mehr als fünfzig Teilnehmer haben Frau Wagstyl, Frau Stottko, Frau Gotzmann, Frau Stellmach, Frau Lang, Frau Behrla Eisbein, Kartoffeln, Sauerkraut und Zwiebeln gekocht. Zehn Stunden lang arbeiteten sie in Küche und Pfarrsaal. Dieses nun schon auf lange Tradition zurückblickende Mittagessen führt viele Senioren zu guter Runde zusammen. Dem Vernehmen nach hat es auch fast allen sehr gut geschmeckt. Eine Ausnahme gab es, aber das ist wohl eine zu vernachlässigende Größe und eher auf senile Wichtigtuerei zurückzuführen. Zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest gehört - auch das ist schon lange Tradition - der Kirchenputz. Am Dienstag, 17.12.02 ab 8.30 Uhr bitten wir hierzu wieder um Helfer, im Anschluß daran ist dann wieder gemütlicher Treff nach alter Art. Auch beim Aufbau unserer Krippe sind Helfer wieder herzlich willkommen (Sa 21.12.02 ab 9.00 Uhr). Damit bin ich nun beim Thema, das ja eigentlich den Dezember auszeichnet, unsre Vorbereitung und Freude auf die Adventstage und das Weihnachtsfest. Vielleicht hier noch die kurze Bemerkung vorweg: es graust mich innerlich jedesmal, wenn ich gestandene Christen vom "Weihnachtsmann" reden höre. Diese Terminologie können wir getrost jenen überlassen, die mit dem Geschehen, das wir feiern, nichts verbinden können. Wir feiern die Geburt des Christkinds, wir feiern, daß alte Verheißung an das auserwählte Volk Gottes wahr geworden ist. Vielleicht sprechen uns diese Wochen und das Weihnachtsfest auch gerade darum in so besonderer Weise an, weil in der Hilflosigkeit eines Kindes die Menschenfreundlichkeit und Güte Gottes erscheinen. Seit zweitausend Jahren erleben wir es ja, daß eben nicht die Macht der vermeintlich und vergänglich "Großen" in der Geschichte den Menschen Freude und Menschenwürde zum Geschenk macht. Diese machen Menschen allzu oft zu Opfern. Auch das Kind in der Krippe wurde ja von ihnen zum Opfer gemacht. Die aber, die dann dreißig Jahre später am Ostermorgen die Auferstehung bezeugten - von diesem Zeugnis leben wir ja immer noch - erwiesen auch, daß die Ohnmacht, das Schwachsein Gottes, sich als Stärke erweist (vgl. 1 Kor 1, 23-25). Vielleicht können wir so Weihnachten feiern, daß wir uns von der Freude erfüllen lassen, die gerade im klein und niedrig sein hell aufstrahlen kann, die es also nicht nötig hat, in Überheblichkeit aus Licht eine Funzel werden zu lassen. Seit einigen Monaten haben wir angefangen, in einer Türkollekte um Hilfe für die geplante Kirchenrenovierung zu bitten. Ich danke allen ganz herzlich, die diese Sorge mittragen. Die Türkollekten erbrachten bisher 2.900 Euro, dazu kommen noch großzügige Einzelspenden von 2.000 Euro, wir werden im Jahr 2004 ca. 100.000 Euro brauchen. Na ja, dieses Restchen werden wir auch zusammentragen, und dies anders als so mancher Politiker. Nach dem Weihnachtsfest besucht uns wieder Dr. Martin Henry. Die Haussegnungen wird er dann durchführen. Ich bitte alle, die daran interessiert sind, sich wieder in die ausliegenden Listen einzutragen. Auch die Sternsinger bereiten sich wieder darauf vor, durch die Gemeinde zu ziehen, die Erfahrung der Weisen damals in Erinnerung zu rufen und als Kinder für die Linderung der Not von Kindern um Hilfe zu bitten. Bereiten wir ihnen eine gute Aufnahme ! Nun wünsche ich Ihnen allen recht frohe und gesegnete Adventstage und ein gesegnetes Weihnachtsfest. Es soll ja unser aller Wunsch sein, daß wir von der Freude dieser Tage vieles mit hineintragen können in das neue Jahr, mit herzlichen Grüßen aus dem Pfarrhaus, Ihr Pfarrer Lutz Gottschalk.
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