Liebe Frauchen, liebe Herrchen !
Draußen vor der Tür rollen
provozierend drei VW-Busse schon langsam Meter für Meter vor. Sie
sind vollgepackt mit schneesehnsüchtigen jungen
Leuten und Gepäck, das für eine Kompanie drei
Jahre in der Antarktis reichen würde. Was noch
fehlt, sind eben meine Koffer mit Hundefutter und
Spielkram und natürlich ich selber. Denn
während draußen mir die laufenden Motoren ein
schlechtes Gewissen machen, daß nämlich
jemand auf mich warten muß, sitze ich hier im
Büro und kaue mißvergnügt auf der
Tastatur herum, weil mir wieder einmal nichts einfallen
will, also das alte Lied. Dabei weiß ich schon
lange, daß es wieder in Richtung Krimml geht, aber
vor lauter Vorfreude bin ich gar nicht dazu gekommen,
meine Pflichten zu erledigen. Während es hier sehr
warm ist und wir wahrscheinlich die ganze Zeit an
grünen Wiesen vorbeifahren, wollen wir in den
Schnee und zum Skifahren. Natürlich belächeln
uns viele, wenn sie uns dabei sehen. Dabei bin ich aus
alter Erfahrung fest
davon überzeugt, daß wir dort genug Schnee
und wohl auch Kälte haben werden. Ich fahre jetzt
ja schon mein ganzes Hundeleben lang Winter für
Winter dorthin. Darum kenne ich natürlich auch den
Trick, mit dem die Krimmler Kälte machen, wenn sie
sie brauchen. Es ist auch wirklich ganz einfach. Sobald
man dort glaubt, jetzt müsse es wieder kälter
werden, sei es am Ende des Herbstes oder eben jetzt
für das Skifahren, dann wird einfach die
Kirchentür aufgemacht. Sofort wird es draußen
etliche Grad kälter. Das hat bisher immer
funktioniert. Auch jetzt wird es nicht anders sein.
Jedenfalls bin ich genauso voller Vorfreude wie alle
anderen, die jetzt draußen schon hupen, wo ich
denn bleibe. Das mag als Ausrede gelten, mich für
heute und diese Seite schon zu verabschieden; denn ich
möchte mir ja keine Feinde machen, die mir
vielleicht nachher mit Würstchenentzug drohen.
Sonst muß ich vielleicht noch hinterhertraben und
mein Zeug selber ziehen.
Mit fröhlichem Gebell aus alten
Klostermauern, Ihr Klostermixdackel Moses.
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