Liebe Frauchen, liebe
Herrchen !
Beim
Schauen aus dem Fenster sollte man nicht glauben,
daß dies jetzt die schönste Jahreszeit (neben
dem Urlaub natürlich) ist. Ob es grau oder
regnerisch, kalt oder windig ist, berührt mich
herzlich wenig. Entscheidend ist doch, daß
überall in der Luft Düfte wehen, die meine
Nase gar nicht mehr auf den Boden kommen lassen. Vor
gut zwei Wochen hörte ich von der Absicht, hier im
Haus Gänse zu backen. Ich war Feuer und Flamme
für dieses Vorhaben, es zog dann tatsächlich
auch köstlicher Geruch durchs Haus. Ich war dann
doch etwas enttäuscht, als ich merkte, es ging ja
um Gänse aus Teig. Nie hätte ich gedacht,
daß es auch solche Gänse gibt. Das Lernen
hört eben niemals auf. So tröstete ich mich
mit dem Gedanken und der Hoffnung auf das bevorstehende
Eisbeinessen für unsere Senioren. Freilich hatte
ich hierbei übersehen, daß ich gerade zu dem
Termin wieder im Urlaub war, einige Tage bei Frau
Halama (wer der Ansicht ist, ich habe zuviel Urlaub,
kann es auch als Abbummeln von Überstunden
betrachten). Von daher habe ich es gar nicht bedauert, das Eisbeinessen
verpaßt zu haben. Denn die gute schlesische
Küche in der Waldsassener Straße ist ja nicht
zu überbieten. Ich kam also voll auf meine Kosten.
Vor mir und uns allen liegt nun noch der St.
Nikolaus-Tag, an den ich mich schon seit Jahren gern
erinnere. Denn auch da gibt es Überraschungen in
einem ohnehin nicht tristen Hundeleben. Damit nicht
genug: Das Weihnachtsfest mit den vielen schönen
Erlebnissen, Erinnerungen Freuden, die sich die
Menschen bereiten, geht natürlich an mir nicht
vorüber. Stimmungen und Freuden übertragen
sich zum Glück, wenn man dafür offen ist. So
freue ich mich also gemeinsam mit den Menschen. Und
gleich nach Weihnachten begleitet mich mein Herrchen
wieder in den Schnee und in die Berge. Da ich ihn gut
kenne, weiß ich natürlich, daß er
innerlich schon lange auf der Hinfahrt in irgendeinem
Stau steht. Dort, in Krimml, wird hoffentlich wieder
viel Schnee liegen, in dem ich herumspringen und
Schneebälle fangen kann.
Nun wünsche ich Ihnen allen viel
Freude mit fröhlichem Gebell aus alten
Klostermauern, Ihr Klostermixdackel Moses.
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