Hl. Monika (27. August)

Wer kennt nicht die Sorgen und Ängste um Kinder, die nicht so gedeihen, wie die Eltern es wollen? Es ist kein Zufall, dass die Bibel die ersten Kinder der Menschheit, Kain und Abel, bereits mit einem Fluch beladen schildert. Doch auch die glückliche Erziehung eines jungen Menschen verlangt den Eltern bei aller Freude auch viel Kraft und Geduld ab.

Nur Mut, liebe Eltern, es gibt einen Menschen, der dabei sogar in den Stand der Heiligkeit gelangte: die hl. Monika.

Sie wurde um das Jahr 332 als Kind christlicher Eltern in Tagaste in Numidien, dem heutigen Algerien, geboren. Ihr Name stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Mahnerin". Es hätte kaum einen treffenderen Namen für sie geben können.

Im Alter von 18 Jahren heiratet sie Patricius, einen Heiden, der schroff mit ihr umspringt und sie auch betrügt. Doch trägt sie ihr Los in geduldiger Liebe und beharrlichem Glauben, was den schwierigen Ehemann schließlich zur Taufe bewegt - auf dem Sterbebett. Ihren drei Kindern Navigius, Perpetua und Augustinus gilt fortan ihre Sorge, besonders in der Glaubenserziehung. Obwohl Augustinus, ein sehr begabter Junge, bereits unter die Taufbewerber aufgenommen ist, schlägt er aus der Art und beginnt ein ungezügeltes Leben zu führen, als Playboy, würde man heute sagen. Bereits mit 16 Jahren wird er Vater. Seine Mutter versucht unablässig, ihn wieder zu einem gottgefälligen Leben zu bewegen, ermahnt, bittet und bedrängt ihn, weint und betet in ihrer Verzweiflung ganze Nächte durch. Traumgesichte und das Wort ihres Bischofs: "Es ist unmöglich, dass ein Sohn solcher Tränen verloren geht", geben ihr die Kraft, an ein gutes Ende zu glauben. Doch Augustinus fühlt sich von seiner Mutter verfolgt, hängt sie mit einer Finte im Hafen von Karthago ab und reist mit Freundin und Kind zunächst nach Rom, dann nach Mailand.

Man wird sich seine Freude vorstellen können, als Monika dort eines Tages vor seiner Tür steht. Natürlich setzt sie sofort ihr Bekehrungswerk fort und erlebt nach Jahren der Erfolglosigkeit ein Zeichen der Hoffnung: Augustinus hört die Predigten des berühmten Bischofs Ambrosius, schwört der Irrlehre des Manichäismus ab und lässt sich zusammen mit seinem Sohn in der Osternacht des Jahres 387 taufen. Sie liebt dafür Ambrosius "wie einen Engel" und lebt ein halbes Jahr mit ihrem Sohn in größter Zufriedenheit und Eintracht. Auf dem Rückweg in die afrikanische Heimat zieht sie sich ein tückisches Fieber zu, stirbt in den Armen ihres Sohnes und wird ihrem Wunsch entsprechend zunächst in Ostia, der Hafenstadt Roms, beigesetzt.

Augustinus erntet die Früchte des unerschütterliches Glaubens seiner Mutter: Er wird Priester und im Jahr 397 Bischof der afrikanischen Stadt Hippo. Er hinterlässt ein reiches geistliches Werk und zählt neben Ambrosius, Gregor und Hieronymus zu den großen Kirchenlehrern.

In seinen berühmten "Confessiones" ("Bekenntnisse") gedenkt er seiner Mutter:

"Sie ruhe denn in Frieden mit dem Gatten, vor dem und nach dem sie keinem anderen vermählt war, dem sie diente, da sie die Früchte der Geduld brachte, damit sie auch ihn für dich gewinne. Lass alle, die dieses lesen, an deinem Altar Monikas gedenken, deiner Magd, und mit ihr des Patricius, der einst ihr Gatte war, aus deren Fleisch, ich weiß nicht wie, du mich in dieses Leben eingeführt hast. Sie mögen frommen Sinnes denen ein Gedenken weihen, die meine Eltern waren im Licht der Vergänglichkeit und die mir nun aus dir Geschwister sind, aus dir, dem Vater, und der katholischen Mutter, die mit mir Bürger sind im himmlischen Jerusalem."

Im Jahr 1430 wird Monika in der ihrem Sohn geweihten römischen Kirche Sant' Agostino beigesetzt. Ihre Gebeine ruhen in einem sehr schönen Marmorsarkophag der Frührenaissance.

Die Heilige wird meist als Witwe mit Kreuz, Buch oder Rosenkranz dargestellt, mitunter auch in der Ordenstracht der Augustinerinnen. Bei der Erneuerung des römischen Kalenders 1969 wurde ihr Gedenktag auf den 27. August verlegt, einen Tag vor dem Festtag ihres Sohnes. Sie ist die Fürsprecherin der Frauen und Mütter, auch aller Eltern, die sich in Sorge um ihre Kinder an sie wenden.

J. Schweier

 

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