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Liebe Gemeinde,

wir beginnen ein bedeutsames Jahr für unsere Gemeinde, in dem wir – so hoffe ich – viel an freudigen Ereignissen erleben können, Belastungen werden wir nach altbewährter Manier bewältigen. Die Kirche kennt den Begriff des “Heligen Jahres”. Es mag überheblich erscheinen, an diesen Begriff zu denken, es wäre aber gewiß nicht schlecht, könnten wir in dem vor uns liegenden Jahr unsere Zeit so gestalten, daß wir selbst sie als unsere heilige Zeit, auch uns heiligende Zeit gestalten und spürbar machen. Der 11. Februar erhält seine Bedeutung für unsere Kirche und für uns, denn an diesem Tag hundert Jahre zuvor wurde hier der erste Gottesdienst gefeiert. Es kann uns froh machen, daß seitdem das Gotteslob in Marienfelde nicht mehr verstummt ist, auch wenn es genug Zeiten und Versuche gab, es verstummen zu lassen. Der Firmgottesdienst am 11. Februar soll für uns der Beginn dieser heiligen Zeit werden, denn eine gute Anzahl Jugendlicher, von denen wir schon viele als Ministranten oder aus dem Jugendchor kennen, verdeutlichen durch ihr Bekenntnis an diesem Tag, daß die Zukunft der Kirche in ihre Hände – in gute Hände – gelegt wird.

Im Verlauf des Jahres werden viele Veranstaltungen in der Kirche und in den Gemeinderäumen stattfinden, die unseren Zusammenhalt bekunden und neu wachsen lassen. Dr. Jas wird musikalische Kostbarkeiten anbieten, vielleicht erwächst daraus auch neues Interesse für unseren Kirchenchor, der Kinderchor mit Frau Bracke wird mit seinem frischen Singen manche Gottesdienste musikalisch zur Freude werden lassen, Herr Geese übt mit gewohnter Perfektion an einem neuen Musical. Es wird sehr vieles geben, worauf wir uns freuen können. Beenden werden wir das Jahr in der ersten Novemberwoche mit einer Glaubenswoche, die zum Teil von den Pallottinerpatres angeboten wird. Sie haben uns ja schon mehrmals bei der Gestaltung von Glaubenswochen einen großen Gewinn gebracht.

In den hauptsächlichen Bereichen ist die Innenrenovierung der Kirche nun abgeschlossen. Ich denke, daß wir am schönen Anblick unseres Gotteshauses unsere Freude haben. Aus ganzem Herzen danke ich allen, die durch ihre Spende diese Arbeit ermöglicht haben. Ich danke auch allen, die ohne Murren es hinnahmen, wenn unsere Sonntags- und Wochentagsgottesdienste unter etwas erschwerten Bedingungen gefeiert werden mußten. Ich glaube, wir haben dabei alle schätzen gelernt, wie wertvoll eine große Kirche ist. Für die vielen Hilfen nebenbei, die uns seitens der St. Hildegard-Schule angeboten wurden, danke ich dem Schulleiter Herrn Waldbrunn und allen Beteiligten, dabei vor allem Frau Danysch für ihre Bereitschaft, nach unseren Veranstaltungen in der Aula bzw. im Foyer der Schule für Sauberkeit zu sorgen. Es hat mich eigentlich bei allen Vorgängen im Zusammenhang mit der Renovierung der Kirche immer sehr beruhigt sein lassen, daß im guten Miteinander so vieler treuer und stiller Helfer Probleme gar nicht erst aufkamen. Da das Grundstück hier sehr unübersichtlich ist, hat uns auch der Gerichtsvollzieher niemals gefunden. Freilich sind damit die Renovierungsarbeiten nicht abgeschlossen. An der Lautsprecheranlage wird in Kürze gearbeitet. Unsere Orgel, Dr. Jas schreibt in diesem Heft an anderer Stelle darüber, muß repariert werden. Da dies Arbeiten sein werden, die nicht so stark ins Auge fallen wie etwa der Neuanstrich der Kirche, bitte ich Sie ganz herzlich auch weiterhin um Ihre großzügige Bereitschaft zu helfen.

Ein ganz außerordentliches Dankeschön verdienen noch die Helfer, die donnerstags für die freitägliche Roratemesse und am Samstag dann für die Sonntagsgottesdienste unermüdlich die Kirche saubergemacht haben. Auch das Hin- und Herbauen im Pfarrsaal, das so oft notwendig wurde, fand immer treue Helfer, so besonders die Sänger aus unserem Kirchenchor, die donnerstagabends nach der Chorprobe den Saal für das Frühstück im Anschluß an die Roratemessen herrichteten.

Durch die Vermittlung von Dr. Jas gab das Bläserensemble der evangelischen Gemeinde Mariendorf der Vorabendmesse zum dritten Advent eine besondere Note. Im Anschluß an den Gottesdienst boten die Bläser uns über dem Garten des Behindertenzentrums ein stimmungsvolles “Turmblasen”. Das Behindertenzentrum bezog die anwesenden Gottesdienstteilnehmer in seine Adventsfeier ein. So konnte dort im Garten bei adventlicher Musik, bei Bratwurst und Glühwein, kaltem, trockenem Wetter ein sehr ansprechender Adventsabend genossen werden.

Dr. Martin Henry ist nach Weihnachten bis ca. 11.1. in unserer Gemeinde. Er hat einen sehr liebenswürdigen Text für unsere Festschrift verfaßt. Er wird wie in den Vorjahren auch einen großen Teil der Haussegnungen übernehmen. Ich hoffe, daß er sich unter uns abermals recht wohlfühlen kann.

Mit allen guten Wünschen für das neue Jahr, Gottes Begleitung auf allen unseren Wegen, Gesundheit und viel Freude, mit herzlichen Grüßen aus dem Pfarrhaus, Ihr Pfarrer Lutz Gottschalk.

 

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