Ein Himmel über allen Der Tag der katholischen Schulen am 1. Oktober 1999 Rund 8000 Schülerinnen und Schüler besuchen die über 20 katholischen Schulen im Erzbistum Berlin, von denen zwei - die Kath. Schulen St. Hildegard und St. Alfons - auf dem Gebiet unserer Pfarrei liegen. Gegenüber den ca. 420000 Schülern im Land Berlin fällt diese Größenordnung kaum ins Gewicht. Gleichwohl kam die ganze katholische Schulgemeinschaft noch nie zu einem Ereignis zusammen - dafür schien sie bisher doch wiederum zu groß. Freilich wurde die Idee einer Zusammenkunft in der Schulabteilung des Ordinariats nicht aus Erwägungen über Zahlenverhältnisse geboren, sondern entsprang dem Gedanken, dass der e i n e verbindende christliche Auftrag aller kath. Schulen auch in der Wahrnehmung und im Erlebnis einer großen Gemeinschaft zum Ausdruck kommen muss, auch mit der Zielrichtung, die Bedeutung des kath. Schulwesens in der Öffentlichkeit hervorzuheben. Dieser Grundgedanke gewinnt sicher auch für andere kirchliche Einrichtungen und Angebote angesichts der neuen Hauptstadtsituation immer mehr an Gewicht. In diesem Zusammenhang liegt natürlich der Gedanke eines gemeinsamen fröhlichen und einladenden Festes am nächsten. "Ein Himmel über allen" - der Leitspruch der Veranstaltung - drückt diese Absicht umfassend aus. Doch der Weg zum Himmel erwies sich auch in diesem Falle als mühsam und steinig. Ein Jahr nahmen die Vorbereitungen in Anspruch, wobei ein harter Kern von ca. 50 Lehrkräften und Schülern unter Federführung der Schulabteilung eine bis dahin ungeahnte Vorarbeit bewältigte. Was musste nicht alles bedacht werden! Die Verhandlungen über den Veranstaltungsort, die sehr engen Kostengrenzen, das Veranstaltungsangebot für einen Tag, das den Sechsjährigen ebenso ansprechen sollte wie den Abiturienten und die ebenfalls eingeladenen Eltern, der Transport von ca. 10.000 Menschen aus allen Himmelsrichtungen, die Informationsstände für die einzelnen Schulen, die Erste Hilfe, die Technik für die musikalische Gestaltung usw. - und im Mittelpunkt aller Überlegungen die Gestaltung des Gottesdienstes mit unserem Kardinal. Das Ergebnis dieser Bemühungen: Am 1. Oktober strömten die erwarteten Mengen im "Freizeit- und Erholungszentrum" (FEZ) in der Wuhlheide, der ehemals sozialistischen Pionierrepublik, zusammen. Trotz des wechselhaften Wetters herrschte von Beginn an allseits eine fröhliche Stimmung. Ein reiches Angebot an Sport und Spiel, Musikdarbietungen, Theaterszenen, Modeschauen, Informationen zur pädagogischen Prägung der einzelnen Schulen, Bücherständen etc. ließ keine Langeweile aufkommen, wenngleich der Schwerpunkt der Aktivitäten im Grundschulbereich lag. Der gemeinsame Gottesdienst nahm den Gedanken der Gemeinschaft auf, z.B. als eine Schülergruppe das Wachsen eines starken und schützenden Baumes szenisch umsetzte. Unser Kardinal bestärkte in seiner Predigt das Selbstbewusstsein der kath. Schulgemeinschaft im Hinblick auf ihren Auftrag in der Gesellschaft und überreichte mit dem Schulpfarrer Bonin den Schülervertretern Tüten mit Senfkörnern für jeden Einzelschüler, der das Wachsen der Pflanze erleben und sinnbildlich auf seinen Glauben übertragen soll. Obwohl die gründliche Auswertung des Tages der kath. Schulen noch aussteht, dürfen sich alle über das Fest freuen. Der häufig geäußerte Wunsch, die Veranstaltung für die Zukunft fest einzurichten, ist ein verlässlicher Gradmesser für den Erfolg. Selbst für Kenner der kath. Schulen war die Fülle und Lebendigkeit der Schulgemeinschaft ein überraschendes Erlebnis. Alle am Schulleben Beteiligten dürfen eine Gewissheit mitnehmen: Katholische Schulen - wir können uns sehen lassen! J. Schweier |