Glaubens-ABC |
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Weit mehr als eine höfliche Umgangsform, ist der Dank im Christentum eine Art Urtugend. Der Christ lebt - je weiser er lebt und je mehr er das „Ja"-Sagen zu Gottes Wegen lernt - in einer beständigen Grundstimmung des Dankes Gott gegenüber. Im Alten Testament druckt sich der Dank gegenüber Gott in Dankgebeten für Gottes Hilfe, Gottes Beistand und Gottes Rettung aus. So kennt das Alte Testament das „Dankopfer" und das „Danklied". In das Herz des Christentums wurde das Wort „Dank" allerdings erst durch das Neue Testament eingeschrieben. Jesus begegnet hier nicht nur als ein Danksagender dem Vater gegenüber (Lk 10,21); er nimmt den Dank auch in seinen Grundvollzug der Eucharistie (Eucharistie heißt übrigens „Danksagung") hinein: „ ... Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sagte Dank, brach es ... " (1 Kor 11,23-24). |
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Die mittlere kirchliche Verwaltungsebene zwischen Pfarrgemeinde und Bistum ist das Dekanat. Der Priester, der den Vorsitz der Priester dieses Dekanates einnimmt, heißt (regional unterschiedlich) Dekan oder Dechant. Der Dekan wird meistens von den Priestern gewählt und vom Bischof ernannt; er übt dieses Amt auf Zeit aus. Der Dechant ist verantwortlich für die Priester seines Sprengels; er soll dafür Sorge fragen, daß Verwaltung, Pastoral (= Seelsorge) und Liturgie (= Gottesdienst) in guter und würdiger Form durchgeführt werden. |
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Lat.: deus = Gott. In der Aufklärung entstandene synkretistische (Synkretismus = Religionsmengerei) Häresie (= Irrlehre), die zwar einen Schöpfer der Welt anerkennt, der auch mit allgemeiner Vernunft erkannt werden kann; dieser Gott hat sich aber von der Erde zurückgezogen. Er kann oder will die Geschehnisse „hier unten" nicht mehr beeinflussen. Der Deismus leugnet konsequenterweise eine Selbstmitteilung Gottes durch die Offenbarung. |
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Griech.: deka = 10, logos = Wort. Die Zehn Gebote werden zurückgeführt auf Ex 20,1-7 und Dtn 5,6-21, wonach Jahwe dem Volk Israel durch Mose eine Reihe von zentralen ethischen Weisungen übergeben ließ. Ihr Wortlaut: 1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben! 2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren! 3. Gedenke, daß du den Sabbat heiligst! 4. Du sollst Vater und Mutter ehren! 5. Du sollst nicht töten! 6. Du sollst nicht ehebrechen! 7. Du sollst nicht stehlen! 8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten! 9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau! 10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut! Die Zehn Gebote sind oft rein negativ - als Zehn Ver-bote - aufgefaßt worden. Ihr ursprünglicher Sinn ist aber eher, jene Grundsätze und ethischen Urerfahrungen in Gott zu verankern, noch denen persönliches und soziales Leben glücken kann. |
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Lat.: Verfügung, Erlaß, Entscheid. Das Wort hat im kirchlichen Raum eine vielfältige Bedeutung. Konzilsbeschlüsse werden Dekrete genannt, aber auch gesetzgeberische und verwaltungstechnische Verfügungen römischer Kongregationen und des Papstes. |
Delegation |
Lat.: Übertragung der Zuständigkeit - z.B. bei kirchlichen Amtsbefugnissen - von einem rechtlichen Organ auf ein anderes. So ist beispielsweise der Pfarrer der Ortsgemeinde für die Trauung eines Paares der eigentlich zuständige Priester. Soll ein anderer Priester die Trauung übernehmen, so muß dazu eine Delegation durch den Ortspfarrer erfolgen. |
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Griech.: Herrschaft des Volkes. Die Demokratie, die noch einem Bonmot von allen schlechten Herrschaftsformen die beste sein soll, wird immer wieder auch als Ordnungsmodell für die Kirche eingeklagt, zum Teil durchaus mit theologischem Recht. Durch Taufe und Firmung gibt es für alle Christen eine grundsätzliche Gleichheit in Rang und Würde, die eine Herrschaft der Wenigen über die Vielen von vorneherein ausschließt. In diesem Sinn haben Laien - und vor allem: die Frauen - in der Kirche noch lange nicht das ihnen zustehende Mitsprache- und Mitgestaltungsrecht. Andererseits gibt es in der Kirche Bereiche, deren Gestaltung nicht wechselnden Mehrheiten überlassen werden darf. Über den Glauben kann nicht abgestimmt werden. Überdies kommen seit den Zeiten Jesu Menschen nicht nur aufgrund des Prinzips demokratische Wahl" zu kirchlichen Ämtern (wie im Fall des Stefanus), sondern auch aufgrund des Prinzips Berufung und Weihe". |
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Althd.: die Gesinnung des Dienens, der Dien-Mut. Nach Thomas von Aquin jene der Kardinaltugenden des Christen, in der Gotteserkenntnis (Gottes Hoheit) und Selbsterkenntnis (des Menschen Niedrigkeit) erkannt und existenziell wahrgenommen werden. Christliche Demut orientiert sich an der Demut Jesu, die sich durch die Menschwerdung und Leidensbereitschaft des Gottessohnes zeigt. |
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Griech.: Wiederholung des Gesetzes. Bezeichnung für ein Buch des Alten Testamentes im Rahmen des Pentateuch (die fünf ersten, eine Einheit bildenden Bücher des AT); auch 5. Buch Mose genannt. Entstehungszeit: etwa im 8. Jahrhundert vor Christus. Der Rahmen des Buches bilden Reden des Mose, in denen er im Nachdenken über die Geschichte des Volkes Israel gleichsam ein theologisches Testament darbietet und dem Volk Segen (in der Entscheidung für Gott) oder Fluch (in der Abkehr von ihm) zur Wahl vorlegt. |
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Lat.: devotio = Andacht, Verehrung. Gegenstände, die im Zusammenhang privater Frömmigkeit gebraucht werden, wie Heiligenbilder, Heiligenfiguren, Krippen, Kerzen, Kruzifixe, Rosenkränze, Amulette. Wenngleich diese Gegenstände zur katholischen Alltagskultur zählen und in ihren unkitschigen Ausformungen positiv zu werten sind, darum auch gesegnet oder geweiht werden können, weist die Kirche immer wieder darauf hin, daß sich daran kein Glaube an eine dinggebundene, magische Kraft festmachen kann. |
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Die Didaché, auch Zwölfapostellehre genannt, entstand ca. Anfang des 2. Jahrhunderts vermutlich in Syrien und gehört zu den altehrwürdigsten Schriften der frühen Christenheit. Sie ist im ersten Teil eine Art Katechismus. Im zweiten Teil gibt sie uns Einblick in eine frühchristliche Gemeindeordnung. |
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Griech.: Diener. Durch Weihe übertragenes Amt in der Kirche. Das im Altertum breitgefächerte Dienstamt, das vom Tischdienst über die Armenpflege und eigentliche Diakonie bis hin zur kirchlichen Vermögensverwaltung und zum liturgischen Dienst ging, verengte sich im Mittelalter auf eine rein geistliche Funktion und schließlich auf eine bloße Durchgangsstufe zum Priestertum. Das Zweite Vatikanum erneuerte das Amt des Diakonats und schuf wieder einen eigenständigen Dienst und Beruf in der Kirche. Zu den Aufgaben des Diakons gehört etwa die feierliche Taufspendung, die Austeilung der Eucharistie, das Bringen der Krankenkommunion, die Leitung von nichteucharistischen Gottesdiensten und die Assistenz bei der Eucharistie, die Wortverkündigung und das kirchliche Begräbnis. Ganz im Sinn des urkirchlichen Diakonats ist es, daß der Diakon besondere Sorge um die caritative Dimension in der Gemeinde walten lassen soll. Zum Diakon können auch verheiratete Männer zugelassen werden. Nach einer Diakonatsweihe kann ein Diakon allerdings keine kirchliche Ehe mehr eingehen (Zölibatsverpflichtung). |
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Griech.: Zerstreuung. Unter einer Mehrzahl von Andersgläubigen" lebende Mitglieder einer Religion oder Konfession, leben in der sogenannten Diaspora. Die Diasporasituation ist vor allem dem jüdischen Volk seit der Zeit des Hellenismus eine vertraute Lebensform. Mehr und mehr geraten aber auch Christen in Westeuropa allgemein in die Diaspora; d.h. sie müssen lernen, als Minderheit in einem für sie ungünstigen Klima geistlich und als Gemeinden zu überleben. Wo in Deutschland (und Nordeuropa) Katholiken unter einer Mehrzahl evangelischer Christen leben, finden sie Hilfe im Bonifatiuswerk; evangelische Christen in der Minderheitsrolle werden unterstützt durch das Gustav-Adolf-Werk. |
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Eine Theologie kirchlicher Ämter, die Maß nimmt am Beispiel Jesu, wird die Ämter des Bischofs, Priesters, Diakons, aber auch das Papstamt nicht unter dem Aspekt rechtlich sanktionierter Herrschaftsausübung betrachten können. Seit der Fußwaschung am Vorabend des Leidens sind Ämter in der Kirche Dienstämter. Dies kommt besonders bei Paulus zum Ausdruck, der sich zum Sklaven" machen wollte, um möglichst viele zu gewinnen" (1 Kor 9,19). Diener Christi" (1 Kor 4,1 ) wollte er sein, nicht Herr über den Glauben", sondern Helfer zur Freude" (2 Kor 1,24) und Diener der Versöhnung (vgl. 2 Kor 5,20-6,3). |
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Griech.: (von haushalten, verwalten) Bistum, Amtsbezirk eines Bischofs. Die Errichtung neuerDiözesen ist heute ausschließliches Recht des Hl. Stuhles, wobei es unterschiedlicher Absprachen mit dem Staat (Konkordate) bedarf. Eine Diözese ist nicht nur eine juridische und verwaltungstechnische Einheit. Sie ist auch Kirche im Kleinen", Ortskirche. |
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Lat.: Befreiung von einer kirchenrechtlichen Verpflichtung durch den kirchlichen Gesetzgeber zugunsten einer Einzelperson oder einer ganzen kirchlichen Gruppe. So kann beispielsweise ein Priester vom Ehehindernis der Zölibatsverpflichtung dispensiert werden. Dispensen können nur im Bereich kirchlicher Rechtssetzungen erteilt werden. Niemals beziehen sie sich jedoch auf Punkte göttlichen Rechts. |
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Griech.: Lehrsatz. In der katholischen Kirche versteht man unter einem Dogma einen für alle Gläubigen verbindlichen Lehrsatz über Wahrheiten des Glaubens. Dogmen ergeben sich aus der Heiligen Schrift und der übereinstimmenden Lehrtradition der Kirche. Sie bedürfen der Verkündigung durch ein allgemeines Konzil oder (in selteneren Fällen) durch den Papst. Historisch gesehen entstanden Dogmen vor allem als abgrenzende Definitionen gegenüber momentanen Infragestellungen, Verengungen oder Leugnungen der allgemeinen orthodoxen (rechtgläubigen) Lehrtradition. Dogmen erheben nicht den Anspruch, die Fülle des Glaubens zu fassen. Sie sind nur Schutzvorkehrungen, um eine Verwässerung des Glaubens zu verhindern. |
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Die theologische Wissenschaft von den Dogmen, ihre vernünftige Begründung aus Schrift und Lehrtradition der Kirche. |
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Lat.: Haus der Kirche (domus ecclesiae). Ursprünglich verstand man darunter die Kirche eines Stiftes (Domkapitel). Darum haben viele Dome als wesentliches Merkmal einen Chor mit Chorgestühl. Heute ist ein Dom eine Bischofskirche. Daher auch der (gleichbedeutende) Name Kathedrale (von cathedra" = Bischofssitz). Klosterkirchen führen nie den Titel Dom". |
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Angehörige des Dominikanerordens (Ordo fratrum Praedicatorum; Abkürzung: OP). Die Ordensgemeinschaft wurde im Jahre 1215 von dem Spanier Dominikus von Caleruega gegründet und gehört zu den großen Bettelorden der Kirche. Gründungsanlaß war die Begegnung des hl. Dominikus mit den Irrlehren der Waldenser und Albigenser in Südfrankreich. Dominikus glaubte ihnen das unverkürzte Evangelium nur in einem Leben der Armut und kompromißlosen Nachfolge Christi predigen zu können. Dem Dominikanerorden, der von Anfang an hohen Wert auf eine wissenschaftliche Ausbildung legte, verdankt die Kirche eine ganze Reihe von Heiligen, sowie Denker vom Rang eines Albert des Großen, eines Thomas von Aquin und eines Meister Eckhart. Die Geschichte des Ordens ist aber auch befleckt durch die dem Orden zeitweise aufgetragene Inquisition. |
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Unter Doppelmoral versteht man eine Sittlichkeit, die zweierlei Maß anlegt, etwa: eine Sittlichkeit, die offiziell Keuschheitpredigt, inoffiziell aber der eigenen Unkeuschheit Raum gewährt. Doppelmoral" ist häufig der Vorwurf an die katholische Kirche, die es in einer permissiven (= alles erlaubenden) Gesellschaft wagt, die moralischen Standards hoch anzusetzen. Vielfach soll die Schimpfe auf die Doppelmoral aber wohl nur kaschieren, daß manche Leute am liebsten an keiner Moral gemessen würden. |
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Griech.: Ehre, Ruhm. Gebetsformel zum Ruhm und zur Ehre Gottes, im AT wohl in Anlehnung an höfisches Zeremoniell. Doxologien finden sich beispielsweise in den Psalmen (Ps 72,18f: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Er allein tut Wunder. Gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! Seine Herrlichkeit erfülle die ganze Erde. Amen, ja Amen). Überraschenderweise wird im Neuen Testament Jesus mitaufgenommen in doxologische Formeln, was im Kontext des zeitgenössischen Judentums einen ungeheuren Affront darstellte: Wachset in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus! Er bot die Herrlichkeit jetzt und bis zum Tag der Ewigkeit. Amen." 2 Petr 3,18. |
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Altgriechische Münzeinheit; war als Münzgrundeinheit zur Zeit Jesu in Palästina im Umlauf (vgl. Lk 1 5,8f: Gleichnis von der verlorenen Drachme). Die Drachme zerfiel in die kleineren Münzeinheiten Obolos, Chalkos und Lepton. Größere Münzeinheiten waren die Doppel- und die Tetradrachme (Vierdrachmenstück). |
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Die Hl. Drei Könige (auch: Drei Weisen aus dem Morgenland" oder Drei Magier aus dem Osten") sind eine volkstümliche Bezeichnung und legendäre Ausschmückung für die Sterndeuter, die nach Mt 2 von einem Stern geführt noch Betlehem kamen, um dem neugeborenen König der Juden zu huldigen. Matthäus kennt weder eine bestimmte Anzahl von Sterndeutern, noch nennt er ihre Titel. Dreizahl und Königswürde schloß man aus Art und Anzahl der Geschenke (Gold, Weihrauch, Myrrhe). Die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar tauchen erstmals im 6. Jh. auf. Die Erinnerung an die Hl. Drei Könige lebt heute vor allem im Brauch des Sternsingens fort. Um das Fest Epiphanie ziehen Kinder von Haus zu Haus, um die Geburt des göttlichen Kindes anzusagen. Mit den Gaben, die sie erhalten, wird heute fast überall die Hilfsaktion für Kinder in der Dritten Welt des Päpstlichen Missionswerkes der Kinder unterstützt. |
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Die theologische Wissenschaft von den Dogmen, ihre vernünftige Begründung aus Schrift und Lehrtradition der Kirche. |
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Die theologische Wissenschaft von den Dogmen, ihre vernünftige Begründung aus Schrift und Lehrtradition der Kirche. |
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